Food is Love

ACKER STORIES. ITALIEN.

Heute ist Wander- Fotografier- und Stauntag.

Der wunderbare Jan und ich sind auf der Suche nach neuen Zugängen zum Fluss Cannobbino, der dem Berg Cimone di Cortechiusio entspringt. Die Schlucht an der Gebetskirche kennen wir schon … traumhaft schön aber zu viele Menschen. Ein eiskaltes Alpengewässer im piemontesischen Hinterland des Lago Maggiore.

Wir klettern, finden alte Hängebrücken und entdecken ein Wasserwerk auf unwegbarem Gelände – es wird von einem Wasserfall gespeist. Wir fotografieren, reden über alle Maßen viel…(wie viele Wasserfälle ☺)) – staunen und bewundern.

Verbrannte Bäume, in die Blitze eingeschlagen haben. Wohin fahren wir jetzt? Rechts? Links?

Wir fahren nach rechts, erreichen ein winziges Dorf: Cavaglio, fahren durch die schmalste Gasse der Welt: Katzen dösen platt in der Sonne. Wir lassen das Auto stehen und wandern ultrasteil nach Gurrone.

Gurrone: Allmächtiger: Atemstillstand – viele Gefühle , hohe Berge, eine alte Kirche, Wiese, Blick auf  sehr hohe grüne Berge.

Große Gefühle! Klappe halten, Kloß im Hals: hier steht die Welt still!

Dieser Ort hat Partisanen versteckt! Hier in Wolkenkuckucksheim hält man zusammen!

What a day – what a day ! Unsere inneren 3 saftigen Gospelsängerinnen laufen zu Hochtouren auf

Beseelt geht´s zurück runter nach Cavaglio, jetzt ein Bier an der Belvedere-Parkplatz-Bar.

(hier haben sogar scheiß Autos ein mega Panorama)…

Ich sorge mich um unser Abendessen: geplant ist Pasta mit Kaninchen…schon alles vorbereitet…aber es rumort in mir: da fehlt noch etwas knackiges Frisches – Mist- halb 8-

Supermarkt geschlossen – passiert nicht zum ersten Mal – so ist es, wenn man die Tage happy verbaumelt.

Ich frage Antonio, den Barbetreiber, ob es im Ort irgendwo eventuell einen offenen Alimentari gibt – und erkläre ihm mein sehr schlimmes Problem. Antonio, ein quadratisch praktischer Ex- Lasterfahrer aus Kalabrien bringt eine Plastiktüte mit geschnittenem Salat aus seiner „Küche“ und bietet sie uns an. Wir drei sehen den Salat traurig an – der Salat schaut traurig zurück – und wandert in den Müll.

Antonio schnappt sein Handy – fragt eine Freundin nach Salat – läuft quer durchs Dorf und kehrt nach einigen Minuten mit einem dicken Bündel Cicoria (einem italienischen Bittersalat – mega gesund) ein paar Tomaten und einer Gurke zurück. Alles alla minute geerntet. Wir sind glücklich – ein Geschenk – ein Wunder!!! Nicht in Italien!!